wir haben uns am Samstag Morgen um 9 Uhr bei Desie getroffen. Dann sind wir zu viert los gegangen: Desie, ihr Mann Billy, Lusia und ich. Mit dem Auto ging es ca 1,5 Stunden nach westen ins Landesinnere. Dort leben die so genannten Amish people. Sie sind eine christliche (ursprünglich deutsche) Lebensgemeinschaft/Sekte (so wurden sie von unserem Führer zumindest genannt.) Unser erster Stop war ein kleines Dorf. Dort haben wir eine Führung bekommen und einiges über die Amish people gelernt. Wenn man so alles sieht denkt man, man besucht ein Haus aus dem 18ten Jahrhundert aber die Amish leben einfach (immernoch) so. Sie haben keine Elektrizität, kein fließend Wasser und keine Autos, weil sie sich auf eine Passage in der Bibel beziehen, die besagt man ist zwar in dieser Welt aber soll nicht von dieser Welt sein. Also sich nicht zu sehr den anderen anpassen und Kontakt mit ihnen haben. Es war echt krass zu sehen, dass sie ihr Bügeleisen immer noch auf dem Feuer warm machen, ein Propankühlschrank und Kerzen haben.
Auch die Klamotten sind sehr traditionell. Es werden weder Gürtel noch Schnurbärte noch (große) Knöpfe getragen, da das an die Soldaten von früher erinnert und die amish sich klar von denen abgrenzen wollen. Es war wirklich sehr interessant und auch faszinierend aber irgendwie kann man sich gar nicht vorstellen wie das ist wirklich so zu leben
In der Schule gibt es kaum Science Unterricht dafür aber Verkehrsunterricht, da sie mit ihren Kutschen keine Führerscheine machen müssen. In der Scheune waren dann Ferkel, Ziegen und Hühner und natürlich die Zugpferde. Man realisiert es immer mehr, wenn du auf den Straßen an Kutschen vorbei fährst oder 2 Mädels in den Amish "Trachten" auf einem Roller (ein ganz alter großer wie ein Cityroller nur in alt und groß) beim Supermarkt vorfahren siehst.
Von dort sind wir nach Lancaster gefahren auf den großen Farmersmarket. Dort verkaufen viele der Amish ihre Lebensmittel. Die Landwirtschaft mit Korn und auch Tabak ist die größte Einnahmequelle der Amish. Von dort ging es zum dritten Stop: Das Hans-Herr-Haus. Hans Herr war einer der ersten deutschen Siedler. Sein Haus wurde 1718 fertig gestellt und ist das älteste noch stehende Haus in Pennsylvania.
Auch dieses Haus anzuschauen war echt cool! Wie sie damals gelebt haben, im Vergleich dazu wie die Amish people heute leben. Und auch die Tatsache, dass sie alle ursprünglich aus Deutschland kommen - alles sehr interessant!
Das war das Kinderzimmer für die 8 Kinder zum Beispiel. Es wurden Tagebücher gefunden, wo er von Ureinwohnern erzählt, mit denen sie sich auch angefreundet haben. Auf dem Feld gegenüber haben sie vor einigen Jahren die Behausung der Ureinwohner nachgebaut. Da sind wir als nächstes hin. Das sogenannte Longhouse ist nur aus Rinde gebaut worden - ganz anders als die gute deutsche Ingenieurskunst
In diesem Haus haben bis zu 80 Menschen gelebt. Der Kontrast auch von den zwei Häusern zueinander war echt krass! Und in beidem haben Menschen zur gleichen Zeit gelebt. Der vierte und letzte Stopp war ein Kloster. Auch das wurde von einem Deutschen und hat unsere Sammlung der deutschen Gründungen im 18ten Jahrhundert in Pennsylvania vervollständigt. Trotz dass es alles echt unterschiedliche Sachen waren, hatten sie doch alle Gemeinsamkeiten und es war echt cool sich die Geschichte mal so anzuschauen. Und es ist ja eben nicht nur Geschichte. Die Amish fahren ja immernoch mit ihren Kutschen durch die Gegend und haben kein Strom oder fließend Wasser.
Es war echt schön auch mit Billy und Desie und wir haben die Zeit alle zusammen sehr genossen!
Abends waren wir bei Nadine und Anna eingeladen. Es war Nadines Geburtstag und Annas Abschiedsparty
Das sind Betty, ich, Nadine und Anna. Es waren einige Mädels da und es war echt sehr nett :)
Heute sind Luisa und ich um 12 mit dem Zug nach Downtown gefahren und haben uns dort mit Nina getroffen. Wir sind einfach ein bisschen durch die Stadt gebummelt, waren im Park und haben viel gequatscht und einfach entspannt. Wieder zurück in Bryn Mawr waren wir mit Karsten ein Eis essen und ich war dann noch mit Sandra Abend essen :D Insgesamt ein seeeeehr entspannter Sonntag voller Essen :D War sehr entspannend und angenehm und tat nach dem busy Samstag gestern auch echt gut!
Ich hab euch lieb ♥
Hannah
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